Programm
Die Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Prager Vorträge“ gibt einen Einblick in das Schaffen Franz Kafkas unter besonderer Berücksichtigung seiner vielfältigen Bezüge auf die Literatur-, Medien- und Kulturgeschichte von der griechischen Antike bis zur Prager Moderne. Damit kehrt er einen Aspekt hervor, der bislang eher im Hintergrund der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Autor stand: Bei der häufigen Betonung einer singulären ‚kleinen Literatur‘, die sich teils auf Kafkas eigene Bemerkungen, teils auf die von Gilles Deleuze und Félix Guattari (1975) beruft, wurde das Verhältnis Kafkas zu den ‚großen Literaturen‘ vielfach vernachlässigt oder sogar ganz übersehen.
Wie also steht Kafkas Werk zum Kanon? Das heißt: Wie positioniert es sich einerseits – beispielsweise über werkinterne, den Texten selbst innewohnende Verweise auf das historische Archiv – zu den kanonischen Klassikern der Weltliteratur oder den Meilensteinen der globalen Kulturgeschichte und wie lässt es sich andererseits selbst in deren Reihen einordnen?
Der Vortrag präsentiert Ergebnisse einer rund zehnjährigen Beschäftigung mit Kafka, die im Herbst auch in Buchform erscheinen (Franz Kafka. Schrift und Medialität. München: Edition Text + Kritik 2024).
Achim Küpper, Promotion 2008, Habilitation 2020, forscht und lehrt an der Freien Universität Berlin. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen auf den Gebieten Literatur, Kultur und Medien. Neuere Buchpublikationen (Auswahl): Franz Kafka. Schrift und Medialität. München: Edition Text + Kritik 2024, ca. 250 S. [im Druck]; Theorie des Nomadischen. Medien – Kultur – Literatur. Freiburg i. Br.: Wissenschaftliche Buchgesellschaft im Verlag Herder 2024, ca. 240 S. [im Druck]; Signaturen des Nomadischen in der Gegenwart. Das Werk von Christoph Ransmayr im medialen Zusammenhang. Freiburg i. Br.: Wissenschaftliche Buchgesellschaft im Verlag Herder 2024, ca. 450 S. [im Druck].