Programm
Die Geschichte des originalen Manuskripts von Kafkas „Process“ erscheint uns wie ein Krimi: zweimal gerettet, einmal verschenkt, dann schließlich versteigert und neuerlich gerettet. Ein wenig in den Hintergrund trat dabei die Frage, wozu wir solche Manuskripte von literarischen Texten, die bereits vielfach nachgedruckt wurden, überhaupt brauchen. Bewahren wir sie nur noch als Heiligtümer auf? Oder gar als Spekulationsobjekte? Anhand seiner kommentierten „Process“-Ausgabe, nebst Abbildungen einzelner Manuskriptblätter, erläutert Kafka-Biograf Reiner Stach, dass dem keineswegs so ist. Manuskripte erlauben Einblicke in die Werkstatt des Autors - und gerade bei einem so geheimnisvollen Text wie Kafkas bekanntestem Roman liefert die Urschrift kostbare Hinweise darauf, wie der Autor arbeitete, wie und warum er korrigierte, worauf er eigentlich abzielte. Der Band ist der erste einer fünfbändigen Werkausgabe von Kafkas Romanen und Erzählungen. Stachs Edition, erschienen im Wallstein Verlag, ist weltweit die erste kommentierte Gesamtausgabe Kafkas.
Keine Anmeldung erforderlich
Teilnahme kostenlos
20:00 bis 21:30 Uhr